Donnerstag, 28. März 2024
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Alternativübung für Zuhause

Das Thema Busrettung kommt im Rahmen der Technischen Hilfeleistung immer wieder bei Verkehrsunfällen vor. Nicht nur der Aufbau eines Busses, sondern insbesondere die hohe Anzahl an beteiligten, oft auch jüngeren Personen, machen diese Art der Einsätze belastender und stressbehafteter als andere Verkehrsunfälle.

Um dieser Unsicherheit zu entgehen, bietet sich ein festgelegtes Vorgehen an, dass natürlich an individuelle Gegebenheiten angepasst werden muss.

Die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried hat in Zusammenarbeit mit der Kreisbrandinspektion Ebersberg Lehrfilme entwickelt, um hier die wichtigsten Punkte darzustellen.

 

Im folgenden Bereich erhaltet Ihr Informationen zum Übungsthema. Durch Anklicken der Überschrift gelangt Ihr zum Lehrvideo auf der Seite „YouTube“. Hier erhaltet Ihr veranschaulicht weitere Informationen. Als Nachweis der durchgeführten Übung gilt es den Übungsbogen auszufüllen und in digitaler oder ausgedruckter Form an die Wehrführung zurückzugeben.

Viel Spaß beim Üben!

 

1. Die Erkundung

Im ersten Schritt wird der Einsatzleiter die Lage erkunden. Hierbei kommt es auf eine Gefahreneinschätzung an, die unter anderem die Lage des Busses und die Stabilität seiner Lage beinhaltet. Alle sechs Seiten des betroffenen Fahrzeugs müssen begutachtet werden. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die Lage aller beteiligten Fahrzeuge, auch zueinander und auf die Anzahl der beteiligten Patienten. Doch auch die Lage der Batterie, die Antriebsart des Busses und ob der Motor noch läuft oder nicht spielen für die Planung der Rettungsmaßnahmen eine große Rolle.

 2. Fahrzeugaufstellung

Nach der ersten Erkundung müssen nach der Einsatzstellenabsicherung die Einsatzfahrzeuge positioniert werden. Dabei ist zu beachten, dass nach Möglichkeit ein Fahrstreifen, der direkt an der Unfallstelle vorbeiführt, frei bleibt, damit spezielle Fahrzeuge an der Unfallstelle vorbeifahren können. Das können zum Beispiel Rettungsfahrzeuge sein, die Patienten aufnehmen und abtransportieren.

3. ABS-Regel beachten

A: Absichern der Unfallstelle
B: Brandschutz sicherstellen (2-fach mit Wasser und Pulver, ggf. ergänzen durch CO2 oder Schaum)
S: Sichern des Fahrzeugs 

4. Motor abstellen

Sofern der Motor noch nicht aus ist, muss er gestoppt werden. Hierzu kann der Zündschlüssel verwendet werden und/oder man bedient entsprechende Not-Aus-, oder Service-Schalter. Zusätzlich können Stromtrennschalter verbaut sein, mit denen man die Stromzufuhr stoppen kann. Wichtig ist, dass es kein einheitliches System gibt! Man muss immer vor Ort situativ handeln.

5. Weitere Erkundung

Nach der Sicherung der Einsatzstelle kann eine weitere Erkundung in Bezug auf die Personenrettung erfolgen. Vital bedrohte Patienten werden mit einer Sofortrettung aus dem Bus befreit, alle weiteren mit der schnellen zeitkontrollierten Variante. Die Zugangs- und Rettungsmöglichkeiten über Notausgänge und Dachluken sollten dabei Beachtung finden.

6. Nutzung von Rettungswegen – Notausstiegsluke Dach

Vor allem bei auf der Seite liegenden Bussen kann die Notausstiegsluke am Dach genutzt werden. Jedoch muss diese oft vergrößert werden, um die Patienten aus dem Bus bringen zu können. Nach den entsprechenden Vergrößerungsschnitten sind die Schnittkanten zu sichern, damit Schnittverletzungen bei Helfern sowie Patienten vermieden werden.

7. Nutzung von Rettungswegen: ­Front- und Heckscheibe

Das Verbundglas der Frontscheibe kann mit Hilfe der Glassäge oder einer Säbelsäge geschnitten werden. Dabei ist auf Lärm- und Staubbelastung zu achten. Auch müssen freigeschnittene Scheibenteile vor unkontrolliertem Absturz gesichert werden.
Die Heckscheibe kann beispielsweise mit einem Federkörner zerstört werden. Grundsätzlich gilt immer ein erhöhter Schutzbedarf Für Patienten und Einsatzkräfte!

8. Öffnen der Notentriegelung

Bei stehenden Bussen ist, sofern funktionsfähig, die Notentriegelung zu benutzen. So kann ein schneller und gefahrloserer Zugang geschaffen werden. Entriegelungsschalter sind oft auch außen zu finden. Auch Insassen können die innen liegenden Schalter betätigen.

9. Zugang über Seitenscheiben

Die ausgewiesenen Notausstiegsfenster bestehen aus Einscheibensicherheitsglas und können mit einem Federkörner oder Ähnlichem zerstört werden. Andere nicht markierte Seitenscheiben können aus Verbundglas bestehen. Diese sind oft tragende Bauteile des Busses und damit nicht ohne Weiteres als Zugangsmöglichkeit geeignet.

10. Erweiterung der Seitenfenster

Manchmal muss der Fensterzugang vergrößert werden. Dies ist jedoch ein langwieriger Prozess. Daher ist diese Variante nur geeignet, wenn Patienten entsprechend unkritisch sind.
Hierbei wird nach der Entfernung des Außenblechs auf Verstrebungen geachtet, die durchtrennt werden müssen. Danach müssen Sitze entfernt werden, was mit der hydraulischen Rettungsschere und entsprechendem Werkzeug geschehen kann. Die Sicherung des Arbeitsbereichs mit Kantenschutzabdeckungen und Ähnlichem und der Schutz der Patienten im Inneren des Busses wie auch der Einsatzkräfte haben dabei oberste Priorität.

11. Eingeklemmter Busfahrer

Ist der Busfahrer/die Busfahrerin eingeklemmt, ist die Vorgehensweise ähnlich wie bei der Rettung eines LKW-Fahrers/einer LKW-Fahrerin. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Rettung so schonend wie möglich vollzogen werden sollte, sofern keine Sofortrettung wegen vitaler Bedrohung vonnöten sein sollte. Im Idealfall steht der Patient dabei unter medizinischer Beobachtung durch Rettungsdienstkräfte.
Zuerst wird mit Hilfe eines hydraulischen Rettungssatzes ein seitlicher Zugang geschaffen, danach der Vorbau des Busses weggedrückt, um die Beine zu entklemmen. Mit Hilfe des Rettungsbretts wird der Fahrer/die Fahrerin schließlich aus dem Bus geholt.

 

Hier geht`s zum Übungsbogen!

pdfNovemberübung_2020_Übungsbogen.pdf

 

Quelle: Feuerwehr Lernbar Bayern, FF Münster;

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